Zwischen Hoffnung und Herausforderung – Aufforstung im Leinebergland

Wie steht es um unsere Wälder im Leinebergland? Welche Bäume haben Zukunft – und wie gut wachsen sie wirklich an? Wir haben mit Dr. Christine Knust, der Leiterin des Forstamts Grünenplan, gesprochen. Die Försterin kennt den Zustand der Wälder und die Herausforderungen beim Wiederaufbau wie kaum eine andere. Klar ist: Der Wald der Zukunft ist ein Gemeinschaftsprojekt – und braucht Geduld.

Bunte Wälder auf altem Grund

Die Wälder im Leinebergland sind vielfältig und reich an Geschichte. Auf nährstoffreichen Böden wachsen Buchen, Ahorn und Ulmen, in feuchten Lagen Eichen, auf kargem Sandstein Kiefern und Fichten. Diese Vielfalt ergibt sich aus den sehr unterschiedlichen geologischen Bedingungen der Region – und aus kluger forstlicher Planung über Generationen. Doch genau diese Vielfalt steht heute unter Druck: Der Klimawandel verändert die Spielregeln.

Neue Bäume, neue Risiken

Die Morgenwald-Flächen bei Kaierde und am Röhnberg entwickeln sich erfreulich – vor allem die Lärchen machen gute Fortschritte. Doch nicht alle Arten haben es leicht: Der Bergahorn wird stark vom Wild verbissen, und jungen Eichen drohen Konkurrenz durch Brombeeren, Mäuse oder Spätfrost. Hinzu kommt: Das Jahr 2025 ist bislang sehr trocken. Die Böden sind erschöpft, Ausfälle wahrscheinlich.

„In den ersten Jahren ist der Pflegeaufwand enorm“, erklärt Dr. Knust. „Was wir heute pflanzen, ist erst in Jahrzehnten Wald.“ Trotzdem gibt es Erfolge: 80 % Anwuchserfolg bei den Eichen, eine engagierte Schulklasse, die Lücken nachpflanzt, und viel ehrenamtliche Unterstützung.

Was in Zukunft zählt

Die größte Herausforderung? Das Klima. Langanhaltende Wetterlagen – sogenannte Omega-Lagen – erschweren die Planung. Dazu kommen wirtschaftliche Unsicherheiten, besonders nach dem Ausfall der Fichte als wirtschaftlich wichtigste Baumart. Umso wertvoller sind gezielte Pflanzungen – möglich gemacht durch Patenschaften, Spenden und ehrenamtliches Engagement.

„Die Unterstützung der Morgenwald Stiftung ist für uns ein großer Lichtblick“, so Knust. „Sie macht es möglich, an Stellen zu pflanzen, wo es sonst vielleicht nicht gegangen wäre.“

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Wie hoch ist der CO₂-Speicherwert eines Hektars Lärchenwald? Welche Tiere profitieren von der neuen Baumvielfalt? Und warum spielt sogar die Rehbock-Brunftzeit eine Rolle bei der Aufforstung?

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